Lietzegöricke

Litzegercke (1368), Lietzegöricke (1718), Alt Lietzegöricke (1800), Stare Łysogórki (1945)

Wird 1337 im Landbuch der Neumark als „Glitzick-Gorin“ aufgeführt. Das slawische „Litzegercke“ soll so viel wie „Kahle Hügel“ bedeuten. Die Besitzer wechseln oft. 1536-88 gehört ein Teil des Dorfes der Familie von Uchtenhagen, ein anderer gehört den von Schönebeck. 1592 wird das ganze Dorf zum Königlichen Domänenamt Zehden gelegt. Aus dem Gutshaus wird ein kurfürstliches Jagdhaus, später wird daraus ein Vorwerk (Gutshof). Nach der Trockenlegung des Oderbruchs wird dort 1753 die Kolonie „Neulietzegöricke“ angelegt und das alte Dorf bekommt den Namen Alt Lietzegöricke.

Im Dorf gab es außer den Gutsbesitzern einen Lehnschulzen, 3 Bauern und 22 Fischer und recht früh schon mehrere Freihäusler (vermutlich Kolonisten) und Einlieger (vermutlich Tagelöhner) (Quelle: Hufenklassifikation 1718)

Nach dem großen Dorfbrand von 1822 wurden die Fischer- bzw. Bauernhäuser einheitlich als Fachwerkhäuser mit Ziegeldächern neu gebaut und nicht mehr mit Strohdächern. Die ältesten Häuser in Stare Łysogórki stammen also aus dieser Zeit.

Zum Ort gehörten die „Litzegöricksche Heide“ , auch „die Lietzegöricksche Forst“ genannt (heute Natuschutzgebiet), in der auch Bauern aus der Höhenfeldmark Holz kaufen durften, das Dianental mit Försterei und Schneidemühle und Ausflugslokal, ein beliebter Badestrand an der Oder (Ostufer) und die Altlietzegöricker Loose auf der gegenüberliegenden Seite im Oderbruch.

Die Kirche ist 1659 die Mutterkirche von Zäckerick und Güstebiese. Das erklärt, dass es verwandtschaftliche Verbindungen zwischen diesen Orten gibt, obwohl Zäckerick und Güstebiese zu einer anderen Herrschaft gehörten als Lietzegöricke, denn sie gehörten zum Johanniter-Ordensamt Grüneberg. Normalerweise wurden Heiraten zwischen Untertanen verschiedener Herrschaften nicht gestattet. Hier kam es aber gelegentlich doch vor.

Ahnenfamilien: Herse

So wollte zum Beispiel der junge Michael Herse (1744-1815), ein Freimann aus Lietzegöricke, die Untertanin Elisabeth Zache (1749-1821) aus Güstebiese heiraten und musste sie dann beim Johanniter-Ordenamt gegen gutes Geld freikaufen.

Mein Urururgroßvater Johann Michael Herse (1777-1857) ist zwar auch in Lietzegöricke geboren, aber eine hieb- und stichfeste verwandtschaftliche Verbindung zu den anderen Herses aus Lietzegöricke habe ich noch nicht finden können. Johann Michael Herse, der als Handelsmann an verschiedenen Orten wohnte, heiratete Friedricke Krause aus Niederwutzen. Zum Zeitpunkt der Hochzeit wohnte er in Altglietzen. Dort sind 2 Kinder geboren: Carl Ludwig Herse (1825-1891) und Henriette Herse (1827-1914)). Dann zogen sie in die Büdnersiedlung von Alt Rüdnitz, wo Caroline Herse (1829-1923) geboren ist. Carl Ludwig und Caroline sind mit ihren Familien nach Nebraska ausgewandert, Henriette jedoch ist mit ihrem Mann Carl Ludwig Moritz (1825-1912) nach Westpreußen ausgewandert.

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