Nach der Reformation wurden die meisten katholischen Klöster aufgelöst und ihre Besitztümer an Adlige verkauft oder in Königliche Domänenämter überführt. Der ehemals klösterliche Landbesitz gehörte von da ab nun dem Landesherrn. Das war anfangs der jeweilige Kurfürst und ab 1701 der preußische König. Für die Verwaltung der Domänenämter wurden Beamte eingesetzt. De facto waren die Bewohner nun „Amtsuntertanen“. Sie hatten gegenüber den Untertanen der adligen Güter, die oft der Willkür ihres Gutsherrn nichts entgegensetzen konnten, mehr Rechtsicherheit durch die preußischen Gesetze. Sie durften Beschwerden an das Domänenamt und sogar an den König schreiben und erhielten bei größeren Streitigkeiten ordentliche Gerichtsprozesse.
Das Zisterzienserinnenkloster Zehden / Neumark wurde 1583 aufgelöst. Die letzten Nonnen durften noch bis 1611 wohnen bleiben und das Amt zog in eines der Gebäude ein. Zum Besitz des neuen Domänenamts gehörten außer der Stadt Zehden die folgenden Dörfer:
Wedell, Göllen, Lietzegöricke, Rüdenitz, Cüstrinchen, Niederwutzow, Großmantel, Großwubiser, Wrechow, Zachow, Jädickendorf und Dölzig.
1631, während des Dreißigjährigen Krieges wurde Zehden vom schwedischen König Gustav II. Adolf besetzt. Er richtete sein Hauptquartier in einem Flügel des ehemaligen Klosters ein. Als die Stadt 1637 durch Kämpfe stark zerstört wurde, zogen die Schweden wieder ab. 1641 ließ Kufürst Friedrich Wilhelm den Westflügel als barockes Jagdschl0ß wieder aufbauen. Die Klosterkirche fiel einem Großbrand 1699 zum Opfer. Da sie nicht wieder aufgebaut wurde, gibt es seitdem in Zehden (polnisch Cedynia) seitdem nur eine größere Kirche, die heute noch auf einem Hügel hoch über Cedynia thront.