Altenkirchen liegt an vier kleinen Seen, von denen der größere der „Schulzensee“ genannt wurde. Im Landbuch der Neumark von 1337 ist „Allenkerken“ mit 64 Hufen erwähnt, damals gab es auch schon einen Dorfkrug und ein Rittergut. Hier haben verschiedene Adlige gelebt wie Nicolaus Albus/Witte (1337), von Mörner, von Sydow, von der Marwitz.
1458 wird das Dorf an den Magistrat der Stadt Königsberg/Nm. verkauft. Es ist also ein Stadtdorf, anders als die anderen Dörfer der Nachbarschaft, die entweder einer Ritterfamilie oder dem Kloster Zehden gehören. Der Magistrat von Königsberg/Nm. wird auch noch 1718 als Besitzer genannt.
In der Hufenklassifikation von 1718 werden 11 Bauern genannt:
96. Altenkirchen – Besitzer: Der Magistrat von Königsberg.
11 Bauern (1 mit 6, 4 mit je 4, 5 mit je 3, 1 mit 2 H.): Schulze H. Wendt, Jk. Hochschild, Mrt. Zerbst, Jk. Buhle, Jg. Herforth, H. Braß, Pt. Kähler, M. Schmid, Mrt. Hochschild, Bt. Rehtorff, M. Kähler. 8 von ihnen haben noch die 8 Kh. unter sich. der acker, in 3 Felder geteilt, ist im guten Land rein, das andere liegt noch im Tanger.
Weide mittelmäßig; das Vieh wird gegen 2 Wsp. (Wispel) Hafer nach Peetzig getrieben, daher ziemliche Viehzucht. Holz zur Notdurft, etwas Fischerei, einige Bienenstöcke. Der Krüger verschänkt 25 T. Königsberger Bier – 1714: Schlechter Acker, auf 1 H. nur 5-7 Scheffel Aussaat, kein Wiesenwachs, die Weide so schlecht, daß sie das Heu kaufen u. das Vieh nach Peetzig treiben müssen.
Schwartz, Paul, Prof. Dr.: Die Klassifikation von 1718/19. Ein Beitrag zur Familien und Wirtschaftsgeschichte der neumärkischen Landgemeinden. In: Die Neumark. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Neumark, Heft 4. Band II.
Die Namen aus der Hufenklassifikation der Neumark von 1718 sind im Übrigen vollständig erfasst und durchsuchbar unter Klassifikation von 1718/19 (agoff.de)
1725 kauft König Friedrich Wilhelm I. der Stadt den Ort ab und legt ihn zum Königlichen Domänenamt Zehden. Es bleibt ein kleines Bauerndorf.
Moritz & Co.
1718 wird in Altenkirchen noch kein Moritz erwähnt. Aber in der KB-Abschrift (einsehbar bei archion) erscheinen nicht lange danach zwei Moritze, die nach Altenkirchen eingeheiratet haben.
- 1739 Hans Moritz x Ursula Hochschildt
- 1775 Michel Moritz x Dorothea Süring, ein Sohn Hans
Ein Nachkomme dieser beiden Moritz-Familien, ein „Peter Moritz aus Altenkirchen“ wohnt um 1858 in der Alt-Rüdnitzer Büdnerkolonie, und war ein Nachbar meines Vorfahren Johann Martin Moritz. Ob sie verwandt waren, ließ sich leider nicht feststellen.