Glitzen (1337), Glietzen (1718), Alt Glietzen (1758), Altglietzen (1945)
Schon in der Jungsteinzeit muss es hier eine Siedlung gegeben haben, wie Funde von Felssteinbeilen belegen. Weitere archäologische Funde stammen aus der Eisenzeit und aus dem 6. Jahrhundert, als hier eine slawische Siedlung entstand. Als es im Landbuch der Neumark 1337 erwähnt wurde, gehörte das Dorf bereits der Familie von Uchtenhagen (von 1333-1604). Nachdem 1604 der einzige Sohn des Hans von Uchtenhagen gestorben war und kein Nachfolger in Sicht war, verkaufte dieser seinen Besitz an den Kurfürsten. Zum Uchtenhagenschen Besitz gehörte die Stadt Freienwalde und 40 umliegende Dörfer. Der Kurfürst machte 1618 daraus das königliche Domänenamt Neuenhagen, das zu Landkreis Königsberg in der Neumark gehörte. Nach 1945 wurde Neuenhagen zum Landkreis Bad Freienwalde gelegt.
In der Hufenklassifikation von 1718 sind 3 Bauern (Lindemann, Sellenheim, Lindemann) und 12 Fischer genannt: Mechelke (4x), Dürrenfeldt (Dornfeld), Biesecke, Obitz (2x), Wendt (2x), Flügge, Wieprecht. Die Fischer haben außer ihrem „Fischwasser“ auch Gärten, und die Bauern dürfen auch fischen. Weide und Viehzucht „mittelmäßig“, das Vieh weidet auf den Oderwiesen oder im „Gehölz“.
1758 wurde südlich des Dorfes die Kolonie Neu Glietzen angelegt und das alte Dorf erhielt die Vorsilbe „Alt“.
1853-1856 wird eine Dorfkirche gebaut, die heute unter Denkmalschutz steht. Eine Bockwindmühle stand auf dem baumlosen Mühlenberg, der später ein beliebter Start- und Landeplatz für Segelflieger war.
Nachdem im 19. Jahrhundert entdeckt wurde, dass der Boden in der Gegend sehr tonhaltig war, entstanden mehrere Ziegeleien. In Alt Glietzen werden zwei Ziegelwerke errichtet (Ballier und Fritze).
Ahnenfamilien
Johann Michael Herse (1777-1857) oo Friederike Krause (1798-1877) aus Niederwutzen Deren Kinder: 1.) Carl Ludwig Herse (1825-1891 oo Marie Anna Prawitz (1826-1902) aus Alt Rüdnitz. 1880 Auswanderung nach Nebraska 2.) Henriette Herse (1827-1914) oo Carl Ludwig Moritz (1825-1912) aus Alt Rüdnitz. 1892 Umzug nach Westpreußen
Quellen und links:
Kreis Königsberg/Neumark - Erinnerungen an einen ostbrandenburgischen Landkreis, hrsg. vom Heimatkreis Königsberg/Neumark e.V., Westkreuz-Verlag GmbH Berlin/Bonn, 3 Auflage 1997