1299 als „Custrineken“ erwähnt, welches die Grenze des Zehdener Besitzes Jagows bildet. Dort lag wahrscheinlich ein slawisches Dorf, das für 1345 bezeugt ist. Es geht an das Kloster Zehden über, deutsche Bauern werden angesetzt. Das Kloster Zehden und später das „Königliche Amt Zehden“ üben für Jahrhunderte die Grundherrschaft über die untertänigen Fischer und Bauern aus.
1498 ist ein Richter Hans Bornstede bezeugt, dessen Familie bis 1774 im Besitz des adligen Freischulzengut mit 10 Hufen Land bleibt. 1622 ist ein Fischmarkt bezeugt.
Bei der Hufenklassifikation 1718 werden 1 Lehnschulze, 3 Bauern, 36 Fischer, 6 Büdner oder Freihäusler und 3 Tagelöhner gezählt. Um 1804 sind es 1 Freischulze, 2 Bauern, 30 Freihöfe, 39 Kossäten / Fischer und 30 Einlieger (= Untermieter).
Die Trockenlegung des Oderbruchs, die Friedrich der Große zwischen 1747-1753 durchführen ließ und die Ansiedlung neuer Kolonistendörfer ging auf Kosten der Fischer auf der anderen Seite der Oder (heute Polen). Ihre vorher reichen Fanggründe gingen verloren und damit ihre Lebensgrundlage. Dass dies nicht ohne Protest von seiten der Fischer blieb, lässt sich denken. Infolge des Verlusts des Oderbruchs als Fanggebiet und der Begradigung des Flusslaufes mussten sich die Fischer wohl oder übel der Landwirtschaft zuwenden und auf Büdner/Freihäusler umsatteln.
Aus „Cüstrinichen“ wurde „Alt Cüstrinchen“. Die neue Kolonie auf der anderen Seite der Oder – im Oderbruch – wird „Neu Küstrinchen“ genannt.
Erbverschreibungen
Nachdem die Erbuntertänigkeit auf allen Königlichen Domänenämtern in Preußen im Jahre 1799 aufgehoben wurde, bekamen die bisherigen untertänigen Bauern und Fischer ihre Höfe zum Eigentum überschrieben. Der Prozess der Ausfertigung der Verträge dauerte bis zu den endgültigen Unterschriften bis zum Jahre 1807. Die Überschreibungen wurden auf vorgedruckten Verträgen ausgefüllt, in denen nur die Namen, Datum, die Höhe der Abgaben, etc. eingetragen wurden (BLHA 3 Neumärkische Kammer 4158, Laufzeit 1801-1807)
Folgende Bauern und Fischer erhielten in Alt Cüstrinchen ihre Erbverschreibungen:
Bauern:
- Johann Wurl, Schulze
- Martin Melcher, Gerichtsmann
- Martin Matthes, Gerichtsmann
Fischer:
- Michael Siecke
- Gottfreid Melcher
- Michael Melcher II
- Friedrich Schultze
- Georg Wurl
- Martin Moritz I
- Martin Koehler
- Christian Dehne
- Michael Genzmer
- Michael Wurl II
- Christian Klaebicke
- Michael Feldhahn
- Hans Adel
- Georg Schätzke
- Hans Ihnow
- Peter Regenberg
- Georg Melcher
- Christian Ihnow
- Michael Lade
- Johann Schumacher
- Christian Melcher
- Gottfried Schumacher
- Georg Ihnow
- Michael Schumacher
- Michael Wurl I
- Martin Krüger
- Christian Schumacher
- Christian Petzel
- Michael Melcher I
- Hans Melcher
- Michael Knoll
- Martin Matthes II
- Hans Gabriel
- Martin Moritz II
- Peter Dewitz
- Johann Koeppen
Ahnenfamilien
Ein Großteil unserer neumärkischen Vorfahren kommt aus Alt Cüstrinchen:
Ihnow, Melcher, Moritz, Prügel, Schultz, Siecke, Wurl
Mein Name ist Jürgen Stolch,
Ich bin in Alt Küstrinchen am 8. Sept. 1942 geboren, die Familie meiner Mutter stammt aus Alt Küstrinchen
Meine Mutter ware eine geborene Stellmacher meine Grossmutter stammte aus Alt Küstrinchen, mein Grossvater Stellmacher stammte aus Zäckrick. Eventul könnten Sie mich per Email kontaktieren, um ihen die ganze Geschicht zu erzählen. Noch was, ich lebe seit 14 Jahren nun in Indonesien
Mit freundlichem Gruss
Jürgen
Hallo Herr Stolch, ich wünsche aus dem kalten Deutschland einen guten Tag,
…wie ich gesehen habe, sind Sie mit Ihren Ahnen ausgesprochen gut im Oderbruch unterwegs.
Meine Frau ist „eine Rubin“. Bei der Suche bin ich im Oderbruch gelandet. Im Oderbruch scheint der Name Rubin eine „Sammelbezeichnung“ zu sein.
Was ich belastbar gefunden habe, ist eine Auguste Louise Rubin geboren am 19.März 1833 vermutlich in Alt-Küstrinchen (es steht auch Zäckerick in den Dokumenten) Tochter des Arbeiters / Büdner, Martin Rubin und seiner Frau Karoline Lehmann zu Alt-Küstrinchen.
Was gab es denn in Alt-Küstrinchen damals zu Arbeiten außer Bauer und Fischer. Wobei es wohl auf Grund der Oder-Begradigung nicht mehr so viele Fischer gab, die davon leben konnten.
Weiter komme ich belastbar nicht. Mich interessiert wo kommen die Rubin‘s denn her und wo gingen die Geschwister hin. Ich habe viel in Amerika, aber wenn welche sind die richtigen.
Können sie mir da weiterhelfen oder was kann ich tun.
Ich bedanke mich und verbleibe mit sonnigen Grüßen aus Brandenburg Detlef Golombowsky