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Susanne Gerdts
Wie ich zur Ahnenforschung kam
In der Familie meines Vaters war Ahnenforschung ein großes Thema, sowohl von väterlicher als auch von mütterlicher Seite. Die Forscher waren mein Urgroßvater Paul H. Reese, Pastor in Ritzebüttel, Cuxhaven und später in Bergedorf, und mein Großvater Geo A. Gerdts, geb. in Lüdingworth, Pastor in Moorburg bei Hamburg, der entscheidende Antöße von seinem Bruder bekam, dem Heimatforscher, Genealogen und Schultheiß Gerhard Gerdts (1882–1956), der auch „lateinischer Bauer“ genannt wurde.
- Gerhard Gerdts in: Vom Ahn zum Enkel, Hefte für Heimat- und Sippenpflege im Gebiete der Elb- und Wesermündung, Heft 1, Bremervörde 1922
- Gerhard Gerdts: Das Lüdingworther Fredebook von 1550 (= Jahrbuch der Männer vom Morgenstern. Nr. 33). Bremerhaven 1952.
Später führte mein Onkel Wulf C. Gerdts die Familienforschung weiter und erforschte hauptsächlich die schottischen Vor- und Nachfahren. Seine Arbeit führte dazu, dass im Jahre 2014 in Schottland zur Feier des Patrick-Matthew-Festivals auch die Nachkommen aus Deutschland und den USA eingeladen wurden.
Mein Onkel ahnte bei mir eine ähnliche Neigung und vertraute mir ab und zu schon mal an, Briefe in altdeutscher Schrift zu transkribieren. Das war kein Problem, denn meine Oma hatte mir schon als Kind „Sütterlin“ beigebracht. Nachdem ich im Jahre 2005 zum 70. Geburtstag meiner Mutter eine kleine Chronik der pommerschen Vorfahren erstellt hatte, hatte ich mir in seinen Augen wohl das Verdienst erworben, die Familienforschung nach seinem Tod weiterzuführen zu dürfen.
Meine Großmutter väterlicherseits Elisabeth Gerdts, geb. Reese hat eine überaus interessante Ahnenreihe vorzuweisen. Sie führt über ihre Mutter Maggy Reese, geb. Matthew nach Schottland zu deren Großvater Patrick Matthew (1790 – 1874), und von da über den schottischen König Robert the Bruce (1274-1329) in die schottischen und englischen Herrscherhäuser. Ahnenforscher wissen: Hat man erst einmal einen Adligen erwischt, kommt man sehr weit. Auf der väterlichen Seite kann meine Großmutter einige bedeutende Hamburger Kaufmanns- und Bürgermeisterfamilien vorweisen, darunter die Familie Berenberg (Gründer der ältesten Privatbank Deutschlands), die wiederum Ahnenforschung betrieben haben und ihre Vorfahren auf die protestantischen Niederländer zurückführen, die während der Glaubenskriege um 1600 aus Antwerpen oder Brabant nach Hamburg geflohen sind. Auch andere Hamburger Familien unserer Ahnenreihe haben niederländische oder Brabanter Vorfahren. Soweit ich das bis jetzt verfolgt habe, sind alle meine Vorfahren gleich nach der Reformation protestantisch gewesen.
Meine Vorfahren mütterlicherseits stammen aus Hinterpommern und der Neumark, also aus den ehemaligen ostdeutschen Gebieten, die heute zu Polen gehören. Meine diesbezüglichen Forschungen konzentrieren sich auf die hinterpommerschen Kreise Naugard, Saatzig und Greifenhagen im ehemaligen Regierungsbezirk Stettin, sowie auf die neumärkischen Dörfer am östlichen Oderufer (nicht im Oderbruch) im ehemaligen Kreis Königsberg in der Neumark. Auch diese Familien waren alle protestantisch.
Aus dem Kreis Königsberg/Nm. sind im 19. Jahrhundert sehr viele Familien ausgewandert. Die meisten reisten in größeren Gruppen ab 1842 per Schiff nach Nordamerika aus und ließen sich dort im Mittleren Westen nieder, andere siedelten gegen Ende des 19. Jh. im Zuge der Landvergabe durch die „Königlich Preußische Ansiedlungskommission für Westpreußen und Posen“ nach Westpreußen in den Landkreis Kulm über.